Seit einer guten Woche ist das Corona-Virus, genauer: COVID-19, endgültig in Deutschland angekommen.
Schulen, Spielplätze, öffentliche Veranstaltungen und mehr haben geschlossen. Auch nicht lebensnotwendigen Geschäfte. Wer kann, arbeitet von zu Hause, während Kinder ihren Unterrichtsstoff per E-Mail, YouTube oder Web-Portal bekommen. Grenzen werden geschlossen und die Börse ist im freien Fall.
Wer hätte vor ein paar noch Wochen gedacht, dass sich das Leben in so kurzer Zeit so stark verändern könnte?
Richtig informieren
Das Wichtigste vorweg: Ich bin kein Virologe, kein Experte für Epidemien und auch kein Arzt.
Das gilt auch für die meisten anderen die über COVID-19 schreiben. Fakten, Halbwahrheiten oder pure Spekulation werden oft durcheinander geworfen und heraus kommt ein Nachrichtenbrei, der mehr Panik verbreitet als nützt.
Deshalb: Informiere Dich bitte zuerst von offizieller Stelle, bevor Du Dir hier meine persönlichen Gedanken dazu durchliest. Dann bilde Dir Deine eigene Meinung und wende gesunden Menschenverstand an.
In Deutschland ist die beste Quelle die Webseite des Robert-Koch-Instituts zu COVID-19. Dort steht alles, was Du über das Virus wissen musst. Auch wichtig: Infektionsschutz.de. Das ist die Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Davon gibt es sogar Erklärvideos zu COVID-19 auf YouTube.
Schau Dich am besten täglich dort um. Ich warte so lange.
Das Ziel: #FlattenTheCurve
Ein animierter Comic geht um die Welt:
Er bringt auf den Punkt, worauf es jetzt ankommt: Die Ausbreitung des Virus so weit wie möglich verlangsamen, damit die Spitze abflacht und das Gesundheitssystem mehr Zeit hat, mit akuten Fällen klar zu kommen.
Der Comic ist eine Zusammenarbeit von Dr. Siouxsie Wiles, Mikrobiologin und dem Cartoonisten Toby Morris.
Mehr Hintergründe dazu, sowie eine Diskussion, warum frühzeitig drastische Maßnahmen so wichtig sind, findet Ihr in Dr. Wiles’ Artikel After ‘Flatten the Curve’, we must now ‘Stop the Spread’. Here’s what that means. Lesenswert.
Hände waschen, Abstand helten, wenig anfassen
In der Praxis sind drei Dinge wichtig:
- Hände waschen: Wenn man zu Hause ankommt. Vor dem Essen. Bei jedem Toilettengang. Gründlich.
- Abstand halten: 2 Meter Abstand zu anderen Menschen halten, wo immer es geht.
- Wenig anfassen: Türklinken mit Ellbogen oder Ärmeln aufmachen. Aufzugknöpfe mit den Knöcheln drücken. Ellbogen oder Füße statt Hände zur Begrüßung. Kreativ werden. Und auch wenn’s schwerfällt: So wenig wie möglich ins Gesicht fassen.
Je größer der Abstand, desto weniger Viren schaffen es durch die Luft. Je weniger man anfasst und je öfter man sich die Hände wäscht, desto weniger Viren schaffen es auf die Hände und je weniger man sich ins Gesicht fasst, desto weniger kommt das Virus in die Atemwege.
Dennoch: Ruhig bleiben! Und vor allem nachdenken. Gesunder Menschenverstand ist heutzutage selten geworden.
Was koche ich morgen?
Der Postillon hat die Lösung: Corona-Quarantäne für Gourmets: Die 10 besten Rezepte für Nudeln mit Klopapier
Schon komisch, dass den Deutschen nichts Besseres einfällt, als Nudeln, Klopapier und Mehl zu horten.
Viel bessere Vorschläge haben Marina Lommel und ihr Team von Foodpunk: Gesunde Lebensmittelvorräte heißt ihr Artikel und das ist noch untertrieben, denn darin gibt es viele wertvolle Tipps.
Auch Corinna vom Blog Schüsselglück hat einen nützlichen Artikel dazu geschrieben: 10 schnelle Rezepte aus dem Vorrat – gesund und lecker kochen trotz Corona-Krise.
Bravo!
Vitamin C …
… ist ebenfalls knapp in den Regalen.
Das ist ein gutes Zeichen. Nicht dass es knapp wird natürlich, denn ich hoffe, dass die Regale bald wieder prall mit Vitamin C gefüllt sein werden. Aber die Knappheit sagt mir, dass die Deutschen verstanden haben, dass Vitamin C das Immunsystem stärkt und gegen Viren hilft. Mehr Infos dazu findet Ihr im Artikel: Vitamin C – Ein Krimi
Seit Wochen erinnert Dr. Strunz in seinem Blog daran: Vitamin C hilft gegen Viren. Das weiß die Wissenschaft schon seit Jahrzehnten: Corona, Vitamin C und die Praxis
Also: Rein damit. Am besten grammweise. Dr. Strunz nimmt 12 Gramm täglich zur Vorbeugung, ich bin da mit 3 – 4 Gramm pro Tag vielleicht eher zurückhaltend.
Übrigens: Chinesische Ärzte haben bereits gute Erfahrungen mit Vitamin C bei der Behandlung von COVID-12 gesammelt. Sie haben dazu auch Studien angeregt, um Vitamin C, hoch dosiert und intravenös verabreicht, offiziell als Behandlungsmethode weltweit anerkennen zu lassen. Ein Beispiel: Vitamin C Infusion for the Treatment of Severe 2019-nCoV Infected Pneumonia
Abstand halten, dennoch sozial bleiben
Eigentlich ist „social distancing“, das englische Stichwort für das Abstandhalten zum Schutz vor Ansteckung, ein Unwort: Denn es bedeutet streng genommen: soziale Ferne.
Ganz das Gegenteil ist jetzt besonders wichtig: Jetzt ist es besonders wichtig, soziale Kontakte trotz physischem Abstand aufrechtzuerhalten:
- Video-Chat: Wir leben im 21. Jahrhundert und die meisten von uns haben ein oder mehrere Geräte, die Video-Anrufe unterstützen. Skype, WhatsApp, FaceTime, Threema, Signal, Zoom, WebEx oder Alexa sind nur einige Beispiele für privat und beruflich nutzbare Video-Chat-Applikationen. Die meisten kostenlos. Warum nutzen wir sie nicht öfter? Ich schalte grundsätzlich Video einfach mit ein. Das ist nicht nur persönlicher, sondern es hilft mir auch, mich besser auf meinen Gesprächspartner zu konzentrieren.
- Virtuelle Kaffeepause: Ein paar Kollegen und ich haben jetzt im Job virtuelle Kaffeepausen veranstaltet: Dazu legt jemand eine Videokonferenz an und gibt Bescheid, dass eingeladen ist, wer will. So stärkt man den sozialen Zusammenhang im Büro und lernt auch Kollegen kennen, die weiter weg arbeiten. Morgen gibt ein Kollege von mir sogar ein kleines Konzert über Videokonferenz. Marina von Foodpunk geht sogar einen Schritt weiter, sie bietet jetzt eine offene Virtual Dinner-Gruppe an.
- Freunde, Verwandte und Bekannte anrufen: Das sollte man jetzt häufiger tun. Mit Video oder ohne. Vor allem ältere Menschen sind jetzt nicht nur darauf angewiesen, dass wir sie vor Ansteckung schützen. Sie brauchen auch Kontakt zu Verwandten und Freunden, um nicht zu vereinsamen.
Hausaufgabe: Such Dir drei Leute aus Deinem Verwandschafts-/Freundes-/Bekanntenkreis und ruf sie an. Am besten mit Video. Oder richte eine virtuelle Kaffeepause ein. Ich bin sicher, es kommt was Überraschendes dabei heraus!
Wie gehst Du bei Dir zu Hause mit der Corona-Krise um?
Update (22. März 2020): Inzwischen hat das Foodpunk-Team zum virtuellen Dinner ein geladen und Corinna vom Blog Schüsselglück hat 10 schnelle Rezepte aus dem Vorrat veröffentlicht. Beides ist jetzt oben in den Text eingearbeitet.
Photo: "A friendly reminder to keep our hands clean (IG: @clay.banks)" von Unsplash-User Clay Banks, genutzt unter der freien Unsplash-Lizenz.
Animation: "#FlattenTheCurve" von Dr. Siouxsie Wiles, genutzt unter der freien CC-BY-SA-Lizenz.
Von Constantin Gonzalez am 19.03.2020, aktualisiert: 22.03.2020 in Allgemein.
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