Paleosophie | Tipps und Hintergründe für den zivilisierten Urmenschen | von Constantin Gonzalez

Vitamin D macht die Blutgefäße flexibel

Ein Mensch, der der Sonne entgegenhüpft

Dass Vitamin D eine Menge guter Eigenschaften hat, hat sich längst rumgesprochen. Kürzlich haben Wissenschaftler konkrete Auswirkungen von hoch dosiertem Vitamin D auf die Flexibilität von Blutgefäßen systematisch untersucht – mit überraschend starkem Ergebnis.

Das „Sonnenvitamin“ D spielt eine wichtige Rolle in vielen Vorgängen im Körper: Vom Immunsystem über den Knochenbau bis zum Herz-Kreislaufsystem reichen die Einflußbereiche dieses Vitamins.

Beim Thema Herz-Kreislauf haben Wissenschaftler des Medical College of Georgia in den USA genauer nachgeforscht, welche Effekte Vitamin D, oder vielmehr sein Mangel, auf die Gesundheit von Blutgefäßen hat.

Blutgefäße gelten als gesund, wenn sie möglichst flexibel sind: Je elastischer die Blutgefäße, desto jünger sind sie, desto weniger sind sie von Ablagerungen belastet, desto gleichmäßiger fließt das Blut und desto weniger wird das Herz belastet.

Wie elastisch Blutgefäße sind, lässt sich relativ leicht messen, indem man mithilfe von Elektroden die Pulswellengeschwindigkeit misst, also wie schnell der Herzschlag durch die Blutgefäße wandert. Je langsamer, desto flexibler die Blutgefäße, desto gesünder das Herz-Kreislaufsystem.

Also kamen die Autoren dieser Studie auf die Idee, Menschen mit Vitamin D Mangel gezielt mit verschiedenen Dosen von Vitamin D zu behandeln und dann über einen Zeitraum von mehreren Monaten ihre Pulswellengeschwindigkeit als Indikator für ihre Herz-Kreislaufgesundheit in Abhängigkeit der Vitamin-D-Dosis zu messen.

Hier die Details:

Die Gruppe mit der größten Vitamin-D-Einnahme hatte die größte Reduktion in Pulswellegeschwindigkeit.

  • Siebzig übergewichtige Amerikaner afrikanischen Ursprungs nahmen an der Studie teil. Warum gerade afrikanischen Ursprungs? Die dunkle Hautfarbe, ursprünglich als Schutz vor der hohen Sonneneinstrahlung in äquatorialen Gebieten evolviert, erschwert dem Körper die Bildung von Vitamin D über die Haut, wenn sie weiter weg vom Äquator leben, wo weniger Sonne scheint. Alle Probanden hatten daher Vitamin-D-Mangel.
  • Die Probanden wurden in 4 Gruppen aufgeteilt, die monatlich jeweils 18000 IU, 60000 IU, 120000 IU oder ein Placebo, über einen Zeitraum von 16 Wochen verteilt bekamen. (IU = „International Unit“, also internationale Einheit. Eine IU Vitamin D3 entspricht dabei 0,025 Mikrogramm.)
  • Das Ergebnis: Je mehr Vitamin D3 die Probanden bekamen, desto höher der Vitamin D3 Spiegel im Blut, desto langsamer ihre Pulswellengeschwindigkeit, desto weicher ihre Blutgefäße.
  • Zwischen 8 % und 10 % niedriger war die Pulswellengeschwindigkeit bei den Probanden mit den größten Dosen Vitamin D3. Das ist immerhin genug, um vom höchsten Wert in einer Gruppe wieder auf den Mittelwert der Gruppe zu kommen, denn die Schwankungsbreite der Messungen am Anfang der Studie lag bei ca. 10 %.

Habe ich genug Vitamin D?

Da die Studie nur an Menschen durchgeführt wurde, die einen ausgesprochenen Vitamin-D-Mangel hatten, stellt sich jetzt die Frage, ob das auch für Menschen gilt, deren Vitamin-D-Spiegel in Ordnung ist?

Ich glaube, für uns Deutsche im Winter stellt sich diese Frage erst gar nicht: Wir leben weit weg vom Äquator, verbringen die meiste Zeit des Tages in geschlossenen Räumen ohne direkte Sonneneinstrahlung und im Winter scheint die Sonne kürzer als im Sommer.

Unter solchen Bedingungen halte ich es für sehr schwierig, auf einen gesunden Vitamin-D-Spiegel zu kommen. Alleine die Reserven des Sommerurlaubs stehen uns Deutschen vielleicht zur Verfügung. Und diese sind schnell aufgebraucht: Ist die Urlaubsbräune weg, bedeutet das, dass unser Körper wieder mehr Sonneneinstrahlung möchte, weil die Vitamin-D-Speicher leer sind.

Wer es genau wissen möchte, kann seinen Vitamin-D-Spiegel beim Arzt messen lassen. Es gibt auch günstige Tests für daheim, die man in Apotheken oder online kaufen kann und die im Bereich von 30–40 Euro liegen.

Die wichtigere Frage ist also:

Wie komme ich, als in Deutschland lebender Zivilisationsmensch im Winter an genügend Vitamin D?

Vitamin D gibt es inzwischen relativ günstig in der Apotheke oder im Versandhandel. Doch in der Natur kommen Vitamine nie alleine vor. Selbst wenn der menschliche Körper über die Sonneneinstrahlung sein Vitamin D selber herstellt, sind eine Fülle verschiedener Stoffe daran beteiligt.

Daher finde ich es besser, eine natürlich Quellen für Vitamin D zu nutzen: Lebertran. Der liefert Vitamin D3 in Kombination mit Vitamin A und Vitamin K, denn diese drei Vitamine wirken gemeinsam und verhindern, dass durch die übermäßige Aufnahme eines Vitamines die anderen außer Balance geraten.

In den letzten Tagen ist meine Flasche Green Pasture Fermented Cod Liver Oil zufällig leer geworden. Zeit für mich, eine neue Flasche zu ordern …

Quelle: Dose responses of vitamin D3 supplementation on arterial stiffness in overweight African Americans with vitamin D deficiency: A placebo controlled randomized trial.

Update (24.2.2018): Die Probanden bekamen die angegebenen Mengen monatlich. Das wurde im Text ergänzt.

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Photo von Unsplash-User Stephen Leonardi, genutzt unter der freien Unsplash-Lizenz.

Die Grafik wurde der oben zitierten Studie entnommen, genutzt unter der CC BY 4.0 Lizenz.


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Von Constantin Gonzalez am 22.02.2018, aktualisiert: 24.02.2018 in Allgemein.


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