
Jeder der eine Kindheit hatte oder Kinder im Haus hat kennt sie: Nutella.
Die Schokocreme ist untrennbar mit süßen Erinnerungen verbunden und sie gehört zum Olymp der Suchtmarken.
Treuen Lesern dieses Blogs wird es schon dämmern: Irgendwas ist mit der heilen Kinderwelt der Nutella-Erinnerungen wahrscheinlich nicht in Ordnung.
Doch keine Angst, es gibt auch einen akzeptablen Ersatz für die beliebte Schokocreme, der nicht nur gesünder ist, sondern (zumindest mir) auch noch besser schmeckt!
Was ist im „Original“ drin?
Fangen wir zunächst mit dem Original an. Laut Herstellerangaben steckt folgendes drin:
- Zucker
- Pflanzliches Fett
- Haselnüsse
- Fettarmer Kakao
- Magermilchpulver
- Emulgator Sojalecitihin
- Vanillin
Wieviel von den jeweiligen Zutaten enthalten ist steht nicht auf der Packung, man kann es nur an der Reihenfolge erahnen.
Doch dafür gibt es heldenhafte Wissenschaftler wie Dr. Yoni Freedhoff, kanadischer Arzt und Experte für Fettleibigkeit: Der zeigt in folgendem Video, was es mit den Zutaten von Nutella auf sich hat (wobei er die kanadische Version der Creme unter die Lupe nimmt):
Au weia. Bei so viel Zucker sollte das Zeug nicht ohne Gefahrenstoffkennzeichnung in die Regale wandern! (Warum? Siehe: Warum Zucker nicht gesund, sondern giftig ist: Das lustige Video mit der bitteren Wahrheit.)
Eine bessere Version: Schokocreme 2.0
Was tun? Schließlich wollen wir uns den Genuß an der Schokocreme nicht nehmen lassen und auch Paleo-Pancakes oder Buchweizen-Pancakes wollen mit Abwechslung bestrichen werden.
Also ersetzen wir doch einfach die Zutaten durch Bessere:
- Es muss ja nicht gleich so viel Zucker sein. Wenn man sich die Sucht nach Süßem etwas abgewöhnt hat, kommt man auch mit deutlich weniger aus. Besser als Zucker ist Honig, denn er ist bei gleicher Menge etwas süßer als Zucker. Achtung: Bevor in den Kommentaren wieder ’zig Zucker-Alternativen diskutiert werden, lest doch bitte die Kommentare im Agavendicksaft-Post, da haben wir inzwischen so gut wie alles durch.
- Pflanzliches Fett ist meistens problematisch, mehr dazu steht im Paleosophie-Artikel über Fett. Für unsere Schokocreme nehmen wir daher nur das beste Fett: Kokosöl und Butter.
- Der Kakao muß natürlich bleiben, er ist sogar sehr gesund: Im Artikel Cocoa and health: a decade of research. des British Journal of Nutrition bescheinigen die Wissenschaftler der Zutat aufgrund ihres hohen Gehalts an Antioxidantien und Polyphenolen eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem. Andere Studien untersuchten auch die Möglichkeiten von Kakao in der Prävention von Krebs, wobei im Moment aber die Beweislage noch nicht ganz ausgereift ist. Kakao scheint nach aktueller Forschung also eine gute Sache zu sein, aber bitte reinen, 100%-igen Kakao nehmen (am besten in Bio-Qualität) und er darf dabei ruhig sein Fett/seine Öle mitbringen.
- Das Magermilchpulver bringt keinen erkennbaren Mehrwert. Auch das Sojalecithin lassen wir weg.
- Die Haselnüsse lasse ich in dieser Version erstmal auch weg, Ihr werdet sehen, dass das keinen Nachteil bringt. Wer gemahlene Haselnüsse unterbringen will, kann das gerne probieren. Bitte sagt mir Bescheid, was Eure Haselnuß-Experimente gebracht haben.
- Vanillin bedeutet künstliches Vanillearoma (sonst hätte der Hersteller ja den Begriff „natürlich“ dazu geschrieben und auch dann wäre nicht sicher gewesen, daß echte Vanille drin ist). Wir nehmen natürlich echte Vanille. Die schmeckt auch viel besser.
Nach ein wenig Ausprobieren kam im Paleosophie-Labor folgendes Rezept heraus:
Rezept: Primal Schokoladencreme

Zutaten
- 3 EL Kokosöl
- 3 EL Butter
- 3 EL Kakaopulver (100%)
- 3 EL Honig
- 1 Vanilleschote
Zubereitung
- Die Butter und das Kokosöl in einem Topf leicht erhitzen, so daß sie gerade anfangen zu schmelzen. Dann die Hitze abschalten.
- Das Kakaopulver und den Honig gründlich unterrühren.
- Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark mit einem Messer auskratzen. Zur Creme dazugeben und gründlich verrühren.
- Die Creme in ein sauberes Glas füllen.
- Während des Abkühlens die Creme im Glas mehrmals gründlich mit einem Stäbchen oder einem kleinen Löffel umrühren, so daß keine der Zutaten sich absetzen kann, bis die Creme fest wird.
- Im Kühlschrank aufbewahren und ca. 15 Minuten vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank herausnehmen.
- Einmal erkaltet, kann die Creme auch zu Kugeln zusammengerollt und mit Kakaopulver bestäubt zu Pralinen verarbeitet werden.
Die Honigmenge läßt die Creme auch für konventionelle Gaumen süß genug werden. Wer bei der Zucker-Entwöhnung schon etwas fortgeschrittener ist, kann die Honig-Menge auch auf 2 oder 1 EL reduzieren.
Da wir hier keine Emulgatoren verwenden, müssen wir ein wenig aufpassen: Der Honig ist schwerer als das geschmolzene Kokosöl oder die Butter. Daher ist es sehr wichtig:
- Die Zutaten nicht zu stark zu erhitzen, damit sie cremig, aber nicht zu flüssig werden, und
- am Ende die Creme mehrmals gründlich umzurühren, während sie erkaltet, damit der Honig oder die Butter sich nicht vom Rest trennt.
Das Ergebnis ist dafür die Belohnung: Ich hatte Glück, daß ich noch schnell ein paar Fotos machen konnte, bevor meine Familie das wertvolle Glas mit der Creme dezimiert hatte, so gut hat die Creme geschmeckt!
Die Creme ist bei Zimmertemperatur weich, sollte aber im Kühlschrank aufbewahrt und ca. 15 Minuten vor Verwendung herausgeholt werden.
Bonus: Schoko-Pralinen
Mit ein wenig Fingerspitzengefühl kann man aus der Creme auch Pralinen machen: Die Kühlschrank-kalte Creme läßt sich zu kleinen Kugeln formen, die man mit Kakaopulver bestäubt als Pralinen verwenden kann.
Von Constantin Gonzalez am 12.12.2013, aktualisiert: 19.12.2016 in Rezepte.
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