Kochbücher hat man nie zuviele und da Paleo-Kochbücher auf Deutsch sehr rar sind, freut man sich über jede Neuerscheinung. Nach dem Urgeschmack-Kochbuch von Felix Olschewski präsentiert der Autor und Blogger nun sein nächstes Werk: Das Urgeschmack-Dessertbuch: Natürlich gesund genießen*.
Dessertbuch? In der Paleo-Ernährung sind doch Mehl, Zucker und Milch, klassische Zutaten fast jeder Dessert-Kreation, verpönt. Wie passt das zusammen?
Sehr gut, wie Felix mit diesem Buch zeigt: Durch cleveren Austausch problematischer Produkte, kreative Lösung typischer Zubereitungs-Probleme und phantasievolle Rezepte zeigt er, wie man mit Hilfe der Paleo-Ernährung leckere und dennoch gesunde und nahrhafte (im positiven Sinne) Desserts zaubern kann.
Felix war so nett, mir vorab ein Exemplar zu schicken und wieder habe ich viele Ideen, Inspirationen und natürlich tolle Rezepte darin gefunden:
Kapitel 1: Zutaten
Bevor es an die Rezepte geht, behandelt das Buch einige Grundlagen, denn der Leser soll auch eigene Rezepte kreieren können und die Methoden hinter den Rezepten verstehen. Das erste Kapitel befasst sich daher mit Zutaten: Mehl, Süße, Fett, Eier, Milch und weitere Zutaten.
Nun verzichtet die Paleo-Ernährung bewusst auf klassische Dessert-Zutaten wie Weizenmehl, Zucker und Milch. Daher erklärt Felix in diesem Kapitel kurz und bündig, warum diese Zutaten problematisch sind und welche Alternativen es gibt. Els Ersatz für Weizen und andere Getreide führt er Pseudogetreide, Nussmehle und gemahlene Nüsse, Kokosmehl und -Raspeln auf, und zeigt Vor- und Nachteile dieser Alternativen auf.
Vor allem die Süße nimmt eine zentrale Rolle in jedem Dessert ein, daher widmet er diesem Thema eine gründliche Abhandlung über alle Alternativen zum Haushaltszucker: Von natürlichen Süßstoffen wie Honig, Agavensirup und Stevia zu natürlichen aber weniger bekannten Süßstoffen wie Xylit und Erythrit bis zu künstlichen Süßstoffen wie die allgegenwärtigen Aspartam und Saccharin.
Auch für Milch beschreibt Felix mit Kokosmilch und Mandelmilch gute Alternativen.
Die übrigen klassischen Dessert-Zutaten wie Fett und Eier sind in der Paleo-Ernährung erwünscht und werden ebenfalls schön zusammengefasst, wobei man beim Fett natürlich darauf achten sollte, nur gutes Fett zu verwenden, wie Butter oder Kokosfett.
Ein paar Extra-Zutaten runden das Kapitel ab. So gesellen sich zu alten Bekannten wie Backpulver, Kakaopulver und Schokolade die etwas exotischeren Chia-Samen und Kokossahne.
Kapitel 2: Problemlösung
Zutaten austauschen alleine reicht nicht, denn es gibt ja gute Gründe, warum Weizenmehl, Zucker & Co. in klassischen Rezepten verwendet werden. Vor allem Mehl erfüllt eine wichtige Rolle als Strukturgeber von Torten und Kuchen. Hier muß man bei Ersatz-Zutaten aufpassen, denn diese haben andere Eigenschaften.
Kuchen- und Torten-Teige müssen luftig, nicht zu trocken und stabil sein, sonst macht das Ergebnis keinen Spaß oder es stimmt ganz einfach das Gefühl auf der Zunge nicht. Daher widmet das Buch ein ganzes Kapitel diesem Problem und zeigt, wie man mit einfachen Verfahren und geschickter Kombination von Zutaten wie Eischnee, Backpulver, Butter, Eier, Chia-Samen und Pfeilwurzelstärke den Teig perfekt machen kann.
Allein dieses Kapitel liefert wertvolle Grundlagen für das Erfinden eigener Torten- und Kuchen-Rezepte, die in der Paleo-Küche Gold wert sind.
Kapitel 3: Rezepte
Doch nun zum wichtigsten und größten Kapitel im Buch: Den Rezepten. 32 Desserts warten darauf, ausprobiert zu werden und die Auswahl ist umfangreich: Kuchen und Torten, Puddings und Plätzchen, Cremes, Waffeln, oder einfach die 100% Paleo-konforme Lösung: Obst. Es ist alles vertreten, was man sich zum Dessert wünschen kann.
Hier treten beliebte Klassiker im neuen Paleo-Gewand auf: Nusskuchen, Schokoladentrüffel, Mousse au Chocolat, Pfannkuchen, Waffeln, Eiscreme und Crème Brûlée. Endlich kann man sich mit mitgebrachten Leckereien bei der Kaffeetafel sehen lassen, ohne Kompromisse bei der Gesundheit machen zu müssen.
Spannend sind auch ein paar ganz neue Desserts, wie Avocado-Honig-Creme, ein Nussriegel für unterwegs sowie der Bananen-Schokoladenpudding. Sehr kreativ!
Schöne Fotos begleiten dabei jedes Rezept und machen Appetit beim Nachkochen.
Mit diesen Rezepten hat Felix eine super Referenz für jede Küche geschaffen, denn sie zeigen nicht nur, wie gut man „nach Paleo“ selbst Desserts kochen kann, sondern bilden ideale Grundlage für eigene Weiterentwicklungen. Denn die meisten Rezepte lassen sich leicht variieren oder miteinander kombinieren.
Kapitel 4: Weitere Informationen
Nachdem die ersten beiden Kapitel sich stark auf das Ziel, nämlich Desserts zu kochen, fokussierten und daher bewusst die wissenschaftlichen Grundlagen der Paleo-Ernährung nur andeuteten (man will ja schnell anfangen können), kommen in diesem Kapitel die Hintergründe dran. Hier findet der Leser allerlei Lesestoff zu Anti-Nährstoffen, Gluten, Lektinen, Zucker, Milch-Problematik, Fett usw. Ein solider Nachschlage-Teil, der auch zum Nachdenken über den heutigen Stand der Lebensmittelgesellschaft anregt.
Fazit: Paleo-Ernährung und Desserts gekonnt kombiniert!
Felix hat in diesem Buch ein schwieriges Thema gekonnt aufbereitet: Wie kann man leckere und trotzdem gesunde Desserts machen, wenn man sich nach der Paleo-Ernährung orientiert und daher auf Mehl, Zucker und Milch verzichtet?
Neben 32 Rezepten, die problemlos gelingen und zahlreich abgewandelt und kombiniert werden können, liefert das Buch auch den Werkzeug-Kasten für eigene Desserts: Welche Alternativen kann man als Ersatz für problematische und dennoch allgegenwärtige Zutaten nehmen? Wie kann man auf unterschiedlichem Wege ein ähnliches Ergebnis erreichen, wie mit klassischem Mehl? Mit diesem Rüstzeug kann der Leser sich auch an normale Dessert- und Kuchenrezepte wagen und diese mit Hilfe der Techniken aus Das Urgeschmack-Dessertbuch: Natürlich gesund genießen* „paleofizieren“.
Urteil: Kaufen, nachkochen und am besten gleich auch an die (leider oft skeptische) Verwandtschaft verschenken.
Übrigens: Als Belohnung für treue Leser hat Felix im Buch noch einen Link zu Bonus-Material versteckt. Nicht verpassen!
Wer mehr über das Buch erfahren möchte, dem empfehle ich Felix’ Seite zum Buch: Das Urgeschmack – Desserbuch.
Verlosung
Drei Exemplare von Das Urgeschmack-Dessertbuch: Natürlich gesund genießen* habe ich noch hier, und die möchte ich gerne an diejenigen verlosen, die Felix und mir helfen, sein Buch und dieses Blog etwas bekannter zu machen. Und so geht’s:
- Veröffentlicht einen Link auf diesen Blog-Eintrag auf Facebook, Twitter, Eurem Blog, einem Forum oder einem anderen sozialen Netzwerk Eurer Wahl.
- Schickt mir bis zum Einsendeschluß, Sonntag, den 23.9.2012, 23:59 Uhr eine Mail an: „Verlosung at paleosophie Punkt de“ (Ihr wisst schon…) und beschreibt dort, wohin Ihr den Link veröffentlicht habt. Wer keinen Link veröffentlichen kann oder möchte, kann mir auch so eine Mail schicken, bei gleicher Gewinnchance.
- Meine Glücksfee Helena wird nach dem Einsendeschluß die drei glücklichen Gewinner ermitteln. Sie werden dann von mir per Email benachrichtigt.
Viel Glück!
Eure Dessert-Erfahrungen
Welche Desserts habt Ihr bisher schon gekocht, die zur Paleo-Ernährung passen? Was habt Ihr für Erfahrungen bei der Anpassung von normalen Desserts auf die Paleo-Ernährung gemacht? Oder seid Ihr lieber konsequent und verzichtet ganz auf Desserts, zugunsten von Früchten und Nüssen? Schreibt Eure Erfahrungen in die Kommentare!
Update (25.09.2012): Die drei glücklichen Gewinner sind inzwischen ausgelost und benachrichtigt worden. Herzlichen Glückwunsch! Hier ist ein Video von der Verlosung.
Update (13.09.2012, 14:51): Es gibt wirklich drei glückliche Gewinner, siehe Kommentare. Hab’s im Text jetzt korrigiert.
*: Amazon Affiliate-Link: Kauf’ Dich schlank und unterstütze dabei Paleosophie mit einer kleinen Prämie. Wir beide gewinnen!
Von Constantin Gonzalez am 13.09.2012, aktualisiert: 19.12.2016 in Rezensionen, Rezepte.
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