Paleosophie | Tipps und Hintergründe für den zivilisierten Urmenschen | von Constantin Gonzalez

Erst Hautausschlag, Rückenschmerzen und Heißhunger kuriert, dann ein neuer Blog für Kinder: Yvonne und die Paleo-Ernährung

Yvonne und ihr Sohn unterwegs.

Wie kommt man dazu, ein neues Blog anzufangen? In dieser Geschichte lernt Ihr Yvonne kennen: Sie kam über ihren Sohn zur Paleo-Ernährung und stellte dann fest, dass nicht nur der Heißhunger Ihres Sohnes damit vorbei war, sondern auch ihre eigenen Beschwerden wie ein Hautausschlag oder Rückenschmerzen kuriert wurden.

Nach diesen Erfolgen beschloss sie, einen eigenen Blog zu eröffnen – mit einem Schwerpunkt auf Paleo und Kinder.

Hier ist Yvonnes Geschichte und wie es zu ihrem neuen Blog kam:

Ständig Hunger – warum nur?

Unsere Tagesmutter berichtete uns im August 2013, dass unser damals 16 Monate alter Sohn vormittags ständig Hunger hatte – obwohl er zum Frühstück sehr viel gegessen hatte.

Das ließ mich aufhorchen und ich beschloss, die Inhalte seines Frühstücks etwas genauer unter die Lupe zu nehmen: Obst, Vollkornbrot mit Butter und Marmelade – die gute Bio-Marmelade mit Agavendicksaft, denn Industriezucker sollte man ja meiden

Nun schoss mir die Frage durch den Kopf: „Ist Agavendicksaft wirklich besser als normaler Zucker?“ Ich hatte dies vorher nie hinterfragt. Beim Googeln nach „Agavendicksaft“ stieß ich gleich auf den Artikel von Constantin, in dem er erklärt, dass dieser noch ungesünder ist!

Neugierig geworden, sog ich noch viele weitere Seiten auf Paleosophie in mich auf, um die gerade neu kennen gelernte Paleo-Ernährung tiefer zu ergründen.

Für mich stand sofort fest: Das müssen wir einfach 30 Tage lang testen!

Mein Verlobter ist sehr aufgeschlossen für Neues und so beschlossen wir an diesem Freitag im August:

Diesen Samstag gehen wir nicht zum Bäcker!

Tja, wir gingen auch danach nie wieder zum Bäcker ;).

Die erste Woche war für uns sehr heftig durch den Kohlenhydratkater mit Müdigkeit, Trägheit, Hunger, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl – aber danach fühlten wir uns von einem Tag auf den anderen plötzlich topfit und hellwach:

  • Kein Mittagstief mehr.
  • Auch meine ständigen Rückenschmerzen waren nach einer Woche plötzlich weg.
  • Am Auge hatte ich vorher mehrere Monate einen roten Hautausschlag – dieser ging langsam zurück und war nach 1,5 Monaten mit der Paleo-Ernährung abgeheilt, ganz ohne zusätzliches Eincremen (ich hatte vorher Unzähliges probiert, was alles nichts half).
  • So ganz nebenbei nahm ich in den ersten 4 Wochen auch 4 kg ab, was ein schöner Nebeneffekt war.

Das waren die Resultate nach einigen Wochen mit Paleo, so dass wir logischerweise beschlossen, auch nach den 30 Tagen Test weiter bei dieser Ernährungsform zu bleiben.

Unser Sohn hatte vor Paleo ja zum Glück noch keine gesundheitlichen Probleme, daher war das Einzige, was wir bei ihm an Veränderung feststellen konnten, dass er keinen Hunger zwischendurch mehr bekam. Er hatte übrigens auch keinen Kohlenhydrat-Kater am Anfang, weil wir darauf geachtet haben, dass er als aktives Kind genügend Kohlenhydrate aus sicheren Quellen zu sich nimmt (vor allem Bananen, Süßkartoffeln und Kürbis).

1 Jahr Paleo!

Yvonne und ihr Sohn beim Essen
Nun sind wir ein Jahr dabei und es hat sich vieles positiv verändert.

Wir haben in diesem Jahr auch noch ein wenig hin und her experimentiert:

  • Nach den ersten 30 Tagen hatten wir Milchprodukte aus Schafs- und Ziegenmilch wieder eingeführt und uns anfangs damit gut gefühlt.
  • Später stellten wir fest, dass es uns besser geht, wenn wir diese weglassen oder nur ab und zu verzehren.
  • Unser Sohn hat damit noch keine Probleme und bekommt weiterhin die gewohnte Milch und den Käse – wobei er in letzter Zeit kaum noch Milch trinken wollte, es wird nun also auch weniger.
  • In den letzten Wochen haben wir außerdem nochmals unseren Konsum von gesunden Fetten erhöht, weil wir merkten, dass wir dadurch mehr Energie haben.

Als Resümee nach einem Jahr können wir noch folgende weitere positive Veränderungen durch Paleo feststellen:

  • Höherer Bewegungsdrang,
  • einfacher Muskelaufbau,
  • weniger Haarausfall,
  • besseres allgemeines Wohlbefinden,
  • bessere Stimmung, Ausgeglichenheit und Gelassenheit.

Die Umsetzung von Paleo-Ernährung im Alltag fiel uns anfangs sehr schwer, ist aber inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen ;).

Die Paleokids Community Webseite
Die Umsetzung bei unserem Sohn ist durch die Nicht-Paleo-Umgebung nicht immer zu 100 % möglich, aber das ist auch nicht schlimm, denn es ist schon viel getan, wenn die Ernährung weitgehend Paleo-konform ist und nicht den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entspricht. Mit einer Ernährung unserer Kinder nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Paläo-Ernährung (DGPE) wäre unseren Kindern und unserem Gesundheitssystem sehr geholfen.

Über Paleo für Kinder in all seinen Facetten könnt ihr demnächst noch mehr in meinem Blog paleokids.community lesen. Ich freue mich auf Eure Erfahrungen zu dem Thema!


Vielen Dank für diesen Gast-Artikel, Yvonne!

Tipps gegen den Kohlenhydrate-Kater

Yvonne und ihr Mann hat offenbar der Kohlenydrate-Kater am Anfang zu schaffen gemacht:

Wenn man vor der Umstellung auf Paleo gewohnt war, viele Kohlenhydrate zu essen und dann aufgrund der Paleo-Ernährung deutlich weniger zu sich nimmt, sieht sich der Körper gezwungen, ungewohnt viel Fett zu verbrennen. Diese Umstellung kann je nach Training und Veranlagung ca. 1 Woche, manchmal etwas länger dauern und dabei sind Kater-artige Symptome normal.

Wie gut der Körper zwischen Kohlenhydrate- und Fettverbrennung umschalten kann, hängt von der Metabolischen Flexibilität ab. Sascha Fast von Improved Eating hat mal dazu einen sehr guten Artikel geschrieben: Metabolische Flexibilität – Ein kleiner Überblick.

Bei Ungeübten verbrennt der Körper in der ersten Übergangszeit vermehrt Kohlenhydrat-Reserven (Glykogen) und scheidet dabei Wasser aus (etwa 2-3 g Wasser werden pro Gramm Glykogen mit gespeichert). Durch die erhöhte Wasserausscheidung verliert der Körper auch Mineralien, so dass es in dieser Zeit eine gute Idee ist, viel Wasser zu trinken und etwas großzügiger sein Essen zu salzen, um den Kohlenhydrate-Kater zu dämpfen.

Die Paleo-Ernährung ist keine Low-Carb-Ernährung, aber sie führt in der Regel dazu, dass man weniger Kohlenhydrate zu sich nimmt, als bei normalen Ernährungs-Gewohnheiten. Das Ziel ist hier eher, die richtige Kohlenhydrate-Menge zu essen. Für die erste Woche mit der Paleo-Ernährung kann man also ruhig ein paar mehr Früchte essen, um den Kohlenhydrate-Kater etwas zu dämpfen.

Wer sich beim Einstieg in die Paleo-Ernährung schwer tut, für den gibt es hier weitere Tipps für Paleo-Einsteiger.

Und wer Tipps für die Paleo-Ernährung mit Kindern sucht, der ist ab sofort in Yvonnes Blog paleokids.community bestens aufgehoben!

Von Constantin Gonzalez am 26.08.2014, aktualisiert: 19.12.2016 in Erfolge.


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Mein Name ist Constantin, Informatiker und seit 2008 beschäftige ich mich intensiv mit Ernährung, Gesundheit und aktueller Forschung dazu.

Mit der Paleo-Ernährung (oder: „Paleo-Diät“) bin ich heute 18 kg leichter und fitter als je zuvor. Jetzt wandle ich mich vom Couch-Potato zum Athleten. Das hätte ich als klassischer „Geek“ nie gedacht!

In Paleosophie geht es um Paleo-Ernährung, was dahinter steckt, wie sie funktioniert und um immer neue Möglichkeiten, das Beste aus Deinen Genen zu machen. Mehr…

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