Was ist der Ursprung von Krebs?
Seit über einem Jahrhundert zerbrechen Forscher sich den Kopf über diese Frage. Der Grund: Wenn wir den Ursprung dieser Krankheit verstehen können, dann können wir auch eine Heilmethode dafür entwickeln.
Lange Zeit gingen Wissenschaftler davon aus, dass Krebs eine rein genetische Erkrankung ist: Ausgelöst durch Umweltfaktoren spielen die Gene verrückt und führen dazu, daß sich Zellen unkontrolliert im Körper vermehren. Krebs entsteht.
Das Kalkül: Wenn wir die Genetik entschlüsseln können, dann können wir auch dem Krebs auf die Schliche kommen und eine Heilmethode finden, die die „Krebsgene“, die sog. „Onkogene“ hemmt oder inaktiviert und so dem Krebs vorbeugen oder gar heilen.
Als das menschliche Genom zum ersten Mal entschlüsselt wurde, glaubten sich die Krebsforscher dem Ziel nahe: Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis alle Gene katalogisiert und damit alle Onkogene identifiziert werden. Dann kann ein Heilmittel, das diese Gene bekämpft nicht mehr weit sein!
Doch je mehr Forscher die Genetik des Menschen verstehen lernten, um so weniger haltbar wurde diese Theorie: Zu viele Widersprüche taten sich auf, zu viele Beobachtungen aus der Genforschung passten einfach nicht mit der genetischen Theorie der Entstehung des Krebses zusammen.
Die Theorie muss überdacht werden.
Heute setzt sich immer mehr eine alternative Theorie der Krebsentstehung durch: Neuere Forschung deutet immer stärker darauf hin, daß Krebs keine genetische Störung ist, sondern eine Erkrankung des Stoffwechsels. Eine metabolische Störung, die genetisch codierte Prozesse für das Wachstum von Krebszellen mißbraucht, aber ihren Ursprung nicht unbedingt in der Genetik des Menschen hat, sondern im menschlichen Stoffwechsel.
Was ist, wenn es die „Krebs-Gene“ gar nicht gibt, sondern Krebs nur eine Folge von irregeleiteten Stoffwechselprozessen ist, die ihren Ursprung in Umweltbedingungen, falscher Lebensweise und falscher Ernährung haben?
Interessanterweise steht ein Deutscher im Zentrum dieser neuen Sicht auf die Entstehung von Krebs: Otto Warburg formulierte schon 1924 die nach ihm benannte Warburg-Hypothese, nachdem er beobachtete, dass der Stoffwechsel von Krebszellen ganz anders verläuft als der Stoffwechsel von gesunden Zellen.
Seit kurzem stellt sich heraus, dass Warburg dem Geheimnis viel näher gekommen sein könnte, als die bisher angenommene genetische Theorie der Entstehung von Krebs.
Und dabei kristallisiert sich ein neuer Star bei der Bekämpfung von Krebs heraus: Die Ketogene Ernährung.
Diese faszinierende Geschichte hat nun der Wissenschaftler Travis Christofferson im Blog von Robb Wolf, einer der führenden Paleo-Autoren, veröffentlicht: What is the Origin of Cancer? Christofferson ist Gründer der Organisation Single Cause Single Cure, die die Forschung an der metabolischen Theorie von Krebs fördert.
Und damit auch deutschsprachige Leser diesen Artikel lesen können, hat David Altmann von Kohlenhydrate-Tabellen.com den Artikel (mit Robbs Erlaubnis) ins Deutsche übersetzt.
Hier könnt Ihr den vollständigen Artikel in der deutschen Übersetzung lesen: Was ist der Ursprung von Krebs?
Die metabolische Theorie der Krebsentstehung passt übrigens sehr gut zur aktuellen Forschung von Ulrike Kämmerer und Rainer Klement von der Universität Würzburg, siehe z.B. das Papier: Is there a role for carbohydrate restriction in the treatment and prevention of cancer?, Rainers Vortrag auf Video dazu und Ulrikes Buch: Krebszellen lieben Zucker – Patienten brauchen Fett: Gezielt essen für mehr Kraft und Lebensqualität bei Krebserkrankungen*.
Vielleicht steht die Menschheit doch noch kurz vor der Entschlüsselung des Krebs-Geheimnisses – aber anders als gedacht?
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Bild: DNA Overview von Wikipedia, unter der CC Attribution - Share Alike 3.0 Lizenz verwendet.
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Von Constantin Gonzalez am 14.10.2013, aktualisiert: 08.04.2019 in Kurzmeldungen.
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