Paleosophie | Tipps und Hintergründe für den zivilisierten Urmenschen | von Constantin Gonzalez

Paleo-Weihnachts-Bäckerei: Nuss-Stollen, Schokoladen-Kekse und Himbeer-Augen

Nuss-Stollen

Es weihnachtet sehr! Auch bei mir Zuhause wollten wir nicht auf Selbstgebackenes verzichten, wobei wir uns aber nicht zu weit von den Grundlagen der Paleo-Ernährung entfernen wollten.

Also jagte und sammelte ich Ideen und Rezepte im Netz. Herausgekomen sind ein leckeres Rezept für Baltische Himbeeraugen, ein Rezept für Schokoladen-Mandel-Kekse und ein Nuß-Stollen.

Baltische Himbeeraugen

Was sind Baltische Himbeeraugen? Im Grunde sind das Mandel-Kekse, die in der Mitte eine Vertiefung haben, die mit Himbeeren oder Himbeer-Marmelade gefüllt sind. Diese habe ich bei GoStoneage gefunden, den Machern der coolen Ketten-Barfuß-Schuhe. Hier das Rezept: Baltische Himbeeraugen.

Ganz Paleo-mäßig kommen diese Kekse ohne Getreidemehl aus, statt dessen werden gemahlene Mandeln verwendet. Auch Zucker fehlt – er wurde durch Honig ersetzt.

Die Kekse sind so gut gelungen, daß ich nicht mehr dazu gekommen bin, Fotos davon zu machen, so schnell waren sie wieder aufgegessen (wir hatten Besuch im Haus, als sie gebacken wurden…).

Schokoladen-Kekse

Schokoladen-Kekse
Zur Abwechslung mußte eine zweite Sorte Kekse her, was mit Schokolade. An sich ist Schokolade nicht 100%-ig „Paleo“ (es gibt ja auch verschiedene Definitionen von „Paleo“), denn da ist ja Zucker drin, aber dafür ist der Kakao-Anteil aus verschiedenen Gründen (die noch auf einen eigenen Artikel warten) umso gesünder. Daher ist hochprozentige Schokolade auch in der Paleo-Ernährung eine gute Wahl – am besten 85% Kakao-Anteil oder mehr.

Zurück zu den Keksen. Hier bin ich auf ein Rezept der „Food Lovers Kitchen“ gestoßen, das schlicht Chocolate Chip Cookies heißt. Auch hier spielt Mandelmehl eine wichtige Rolle, als Süßungsmittel wird Ahornsirup genommen. Da die Mengenangaben im Rezept in US-Metriken formuliert sind, habe ich hier die Maße grob ins metrische System umgerechnet und dabei ein paar Kleinigkeiten angepaßt:

Zutaten

  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Salz
  • Den ausgeschabten Inhalt von 1 Vanilleschote (besser als der ursprünglich angegebene Vanille-Extrakt)
  • 1 Tafel Bitterschokolade, am besten 85% Kakaoanteil, in kleine Stücke gehackt
  • 125g Kokosöl (am besten unraffiniert und in Bio-Qualität, ersatzweise Butter)
  • 125ml Ahornsirup
  • 2 Eier
  • 400g gemahlene Mandeln

Zubereitung

  1. Den Ofen auf 190°C vorheizen.
  2. Die gemahlenen Mandeln, das Backpulver und das Salz in einer Schüssel vermengen.
  3. Die Eier, den Ahornsirup und den Inhalt der Vanilleschote in einer kleinen Schüssel mit dem Handrührgerät schlagen.
  4. Die Eimasse zum Mandelmehl geben und kräftig mit dem Handrührgerät verrühren.
  5. Das Kokosöl bei kleiner Hitze schmelzen und zur Masse geben, weiter kräftig verrühren.
  6. Die Schokoladenstückchen mit der Hand vorsichtig einrühren.
  7. Mit zwei Esslöffeln kleine Häufchen Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech zu Keksen formen.
  8. 15 Min. backen.
  9. Fertig.

Auch diese Kekse sind super gelungen, und diesmal habe ich noch rechtzeitig ein Foto davon machen können.

Auf der Suche nach dem Stollen

Nuss-Stollen mit Rum-Rosinen und Marzipan
Eines fehlte aber noch. Eine Erinnerung an die Zeiten vor Paleo. Natürlich: Der Christstollen! Ich liebe Stollen, vor allem Mandelstollen oder Marzipanstollen.

Leider zeigte ein Studium der Wikipedia-Seite zu Christstollen, daß Stollen-Backen nicht so einfach und wegen der langen Lagerzeit sehr zeitaufwändig ist. Ganz zu schweigen von Mehl, Zucker und Milch.

Ein Paleo-Stollen ist also eher illusorisch, daher machte ich mich auf die Suche nach einem Grundrezept, daß ich zumindest in die Nähe eines Stollens abwandeln könnte. Fündig wurde ich bei Felix, dem Autor von Urgeschmack.

In seinem Buch Das Urgeschmack Dessertbuch (hier die passende Buchbesprechung) stellt er ein Familienrezept für Nusskuchen vor, das durch seine Einfachheit besticht. Ihr findet es übrigens auch in der Leseprobe zum Buch.

Felix’ Rezept ist die ideale Grundlage, ich hab dann nur noch 3 weitere Zutaten hinzugefügt, um es näher in Richtung Weihnachtsstollen zu bringen: Rosinen (über Nacht in Rum eingelegt), Marzipan (ein Rezept für Paleo-Marzipan findet Ihr übrigens auf GoStoneage) und Puderzucker (ja ja, ich weiß. Aber 1 Teelöffel für den ganzen Kuchen genügt. Das sind nur 5 Gramm. Dank Teesieb und Pudrigkeit ergibt das einen maximalen Effekt bei minimalem Gift-Einsatz).

Hier das modifizierte Rezept für Nuss-Stollen, mit freundlicher Genehmigung von Felix (Danke!):

Zutaten

  • 300g gemahlene Haselnüsse
  • 75g Honig
  • 5 Eier
  • 3 EL Rosinen
  • 3 EL Rum (ja, Alkohol ist nicht ganz Paleo, aber er verfliegt beim Backen)
  • 100g Marzipan (Hier ist ein Rezept für Paleo-Marzipan, Kakaopulver aber weglassen)
  • 1 Kastenform, mit Kokosöl oder Butter eingefettet
  • 1 TL Puderzucker (auch nicht Paleo, kann man auch weglassen)

Zubereitung

  1. Die Rosinen über Nacht im Rum einweichen.
  2. Den Ofen auf 180°C vorheizen.
  3. Die Eier trennen und das Eigelb mit den Nüssen und dem Honig verrühren.
  4. Das Eiweiß steif schlagen und vorsichtig mit den Rosinen unter die übrige Masse heben.
  5. Die Marzipanmasse zu einer dünnen Rolle formen, etwas kürzer als die Innenlänge der Kastenform. Dann flach drücken, so daß der Querschnitt oval wird.
  6. 2/3 des Teiges in die Kastenform füllen, dann die Marzipanrolle hineinlegen und mit dem Rest des Teiges bedecken.
  7. 35 Minuten backen.
  8. Den Kuchen abkühlen lassen, auf einer Platte anrichten und mit Hilfe eines feinen Siebes den Puderzucker darüber streuen.

Auch diesmal habe ich es geschafft, ein Foto des Kuchens für Euch zu sichern, bevor sich die Familie darauf gestürzt hat.

Eure Weihnachts-Spezialitäten

Ich hoffe, die drei Rezepte machen Euch genauso Freude wie uns. Vor allem könnt Ihr Euch damit bei Verwandten-Besuchen eine „Wegzehrung“ mitbringen, damit Ihr auch über Weihnachten nicht auf Paleo-konforme Kost verzichten müßt.

Puristen können natürlich die Honig/Sirup-Mengen reduzieren (die schon recht knapp kalkuliert sind) und/oder Rum/Puderzucker weglassen (wobei der „Schaden“ hier minimal ist).

Vielleicht fallen Euch andere Modifikationen ein, die den Nuss-Stollen näher an das Original bringen? Zitronat/Orangeat ist sicher eine gute Idee, aber das schmeckt mir persönlich eher weniger. Gehobelte Mandeln wären auch interessant.

Welche Rezepte verwendet Ihr zu Weihnachten? Wie genau haltet Ihr Euch da an die Paleo-Vorgaben? Ich freue mich auf Eure Rezepte, Ideen und Feedback in den Kommentaren!

Von Constantin Gonzalez am 16.12.2012, aktualisiert: 19.12.2016 in Rezepte.


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Mein Name ist Constantin, Informatiker und seit 2008 beschäftige ich mich intensiv mit Ernährung, Gesundheit und aktueller Forschung dazu.

Mit der Paleo-Ernährung (oder: „Paleo-Diät“) bin ich heute 18 kg leichter und fitter als je zuvor. Jetzt wandle ich mich vom Couch-Potato zum Athleten. Das hätte ich als klassischer „Geek“ nie gedacht!

In Paleosophie geht es um Paleo-Ernährung, was dahinter steckt, wie sie funktioniert und um immer neue Möglichkeiten, das Beste aus Deinen Genen zu machen. Mehr…

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